Frage:
KOREA WIEDER VEREINIGUNG?
Lino C
2010-04-23 09:49:35 UTC
hallo leute ich wollte euch mal nur so fragen
wann korea sich wieder vereinigen koennten
wenn es so weiter geht dann vieleicht garnicht ...oder??
ach und was wisst ihr denn ueber korea ?
ich bin so unerfahren XD
Fünf antworten:
2010-04-25 15:44:37 UTC
Eine Wiedervereinigung wäre nur sehr schwer zu verwirklichen. In den nächsten Jahren ist es nahezu nicht realisierbar, selbst wenn Kim-Jong-il gestürzt werden würde, was aber eher unwahrscheinlich ist. Der Machthaber zieht angedrohte Strafen gegen politische Gegner gnadenlos durch und unterdrückt jegliche Opposition, leider erfolgreich. Kaum jemand im Land hat noch den Mut, sich zu wehren. Auf dem Papier existieren zwar offiziell sogar Oppositionsdateien, aber faktisch eher nicht. Auch aus wirtschaftlichen Gründen wäre es schwer. Nordkorea müsste möglichst weit auf denselben wirtschaftlichen Stand von Südkorea gebracht werden und eine funktionierende Wirtschaft aufbauen, was noch in weiter Ferne liegt (Laut Fernsehberichten sind wohl sogar nur rund 30% der Betriebe des Landes überhaupt in der Lage, halbwegs ihre Anforderungen zu erfüllen, der Rest liegt brach, weil die Mittel fehlen, die Betriebe aufrecht zu erhalten). Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schwerindustrie, welche hauptsächlich das Militär versorgt, sehr zum Nachteil der Bevölkerung. Nordkorea ist durch den grausamen Machthaber noch auf dem Stand vor 40, bis 50 Jahren (wenn man die Atomwaffen nicht mit einrechnet), während Südkorea modern ist. Wirtschaftlich und finanziell wäre eine Wiedervereinigung absolut (noch) nicht zu stemmen, da die völligen Differenzen ausgeglichen werden müssten. Nordkorea ist kaum in der Lage, seine eigene Bevölkerung zu ernähren und auf internationale Hilfslieferungen angewiesen, während Südkorea auf dem normalen zeitlichen Stand ist. Der ganze Norden müsste zuvor komplett modernisiert werden, um eine Wiedervereinigung einigermaßen ohne wirtschaftlichen Kollaps zu ermöglichen (Es gibt nicht einmal in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang regelmäßig Strom!). Ein zweites Problem wäre aber auch die völlig unterschiedliche Mentalität zwischen der Bevölkerung beider Landesteile, die sich in über 50 Jahren Trennung entwickelt hat. Der Süden wird demokratisch und weltoffen regiert, während der Norden von einer eigens entwickelten "Juche"-Diktatur (kommunistisch/nach stalinistischem Vorbild), "regiert" wird, welche ihre Bevölkerung völlig vom Weltgeschehen abschottet. Es wäre besonders für die Nordkoreaner zunächst äußerst schwer, auf andere Völker zuzugehen, da sie jahrelang abgeschottet leben mussten (bzw. noch leben müssen), dies nie gelernt haben und dies von Geburt an nicht anders kennen (Wofür sie aber nichts können, da ihnen dies durch die Propaganda von Geburt an eingeimpft wird). Es würden also zwei komplett unterschiedliche „Welten“ aufeinander treffen. Dieser schwierige mentale Unterschied wäre nur schwer zu überwinden. Selbst die „West- und Ostdeutschen“ bei uns haben hier und da noch die ein oder andere Schwierigkeit, miteinander umzugehen. Es sind zumindest einige „unsichtbare Grenzen“ noch immer vorhanden, wenn man so lange getrennt war. In einem wiedervereinigtem Korea würde die Situation noch deutlich heftiger sein, da die Nordkoreaner vom irren Machthaber noch mehr abgeschottet werden, als damals die DDR-Bürger, welche ungerecht behandelt wurden, aber immerhin noch einige Länder bereisen durften (Ich möchte die DDR absolut nicht schönreden, sie war eine Diktatur, aber in Nordkorea ist es noch deutlich schlimmer, was die Reisefreiheit betrifft und insbesondere vieles andere). Der Nordkoreanische Durchschnittsbürger darf ohne Genehmigung der Behörden nicht einmal seine Nachbarstadt besuchen. Auslandsreisen sind generell nahezu unmöglich. Kim-Jong-il redet der Bevölkerung ein, dass es ihr immer noch von allen Völkern am besten gehen würde (Was natürlich nicht stimmt). Durch die nicht vorhandene Pressefreiheit, kann dort nur schwer jemand aufdecken, wie es in Wirklichkeit in anderen Ländern aussieht. Ein drittes Problem sind die politischen Systeme und Ziele beider Länder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nordkorea will ein vereinigtes Korea, welches politisch nach wie vor genau dem momentanen Staatsapparat Nordkoreas entsprechen soll. Südkorea will dagegen ein freies Korea ohne kommunistisch-stalinistische Diktatur. Beiden Seiten fällt es extrem schwer, sich auch nur in geringster Weise etwas näher zu kommen. Es wurde bisher nur wenig unternommen (z.B. In Kaesong nahe der Grenze nach Südkorea produzieren Nord- und Südkoreanische Firmen gemeinsam, einige Familienzusammenführungen fanden statt). Es gibt jedoch immer wieder politische Rückschläge, welche kleine Fortschritte, die es durchaus gab, wieder zunichte macht. Man müsste Fortschritte konsequenter durchziehen. Dies wäre ein erster wichtiger Schritt. Letztendlich ist es noch ein weiter Weg zur Wiedervereinigung, aber sie ist vielleicht eines Tages möglich, man soll nie nie sagen. Zur Zeit sieht es allerdings realistisch betrachtet nicht danach aus.
bungle in the jungle
2010-04-23 17:04:42 UTC
Wenn auch viele meinen,dass das auf absehbare Zeit nichts wird,so denke ich,dass es doch einmal sehr schnell gehen wird.Volkes Zorn ist nicht aufzuhalten!
?
2010-04-23 17:06:03 UTC
Ich würde sagen, dieser Artikel spricht für sich:



http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,626966,00.html



Als Atommacht wird der frühere Spielball Nordkorea für China ziehmlich ungemütlich. Die Sowjetunion hatte damals die DDR besser im Griff.

Wenn der stark angeschlagene Diktator Kim Jong Il stirbt werden die Karten neu gemischt.

Schon alleine die Versorgungsengpässe und drohende Hungersnöte werden Nordkorea zwingen, sich dem reichen Süden in kleinen Schritten zu öffnen.



http://www.handelsblatt.com/politik/international/nordkoreas-grenze-wird-immer-durchlaessiger;1364548



@Karfi: Klar für den reicheren Teil eines geteilten Landes ist der Status quo der Trennung eigentlich sehr angenehm, war in Westdeutschland im Prinzip auch so. Die treibende Kraft waren die Ostdeutschen. Naja vorerst ist kein chinesischer Gorbatschow in Sicht.



Es gibt vielleicht in 20 Jahren eine unblutige Wiedervereinigung, alles wird gut :-).
2010-04-23 16:55:28 UTC
südkorea wäre mit dem status quo äußerst zufrieden, würde das aber niemals öffentlich zugeben.

die millionen nordkoreaner aus dem mittelalter in eine konsumgesellschaft zu überführen, das würde allzusehr ins geld gehen.

ich weiß persönlich nicht sehr viel über südkorea, war einmal für einige tage in pusan, ist eine millionenstadt, wie andere auch, nur daß lauter koreaner dort wohnen.
2010-04-23 16:50:57 UTC
gar nicht



das wollen die gar net !


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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